Vortrag von Prof. Dr. Karl-Josef Kuschel (Tübingen)
02. April 2014
Raum 209 - 19.30 Uhr
Volkshochschule Krefeld
Über Theodor Heuss (31.1.1884 – 12.12.1963), den ersten Bundespräsidenten, den Politiker, den Publizisten, ist fast alles schon gesagt. Doch ein Aspekt, eine Dimension seines Lebens und Wirkens ist bislang beinahe unbeachtet geblieben: sein einzigartig freundschaftliches Verhältnis zu vielen jüdischen Zeitgenossen, zum Judentum überhaupt – und insbesondere sein Engagement um eine wahrhaftige Erinnerungskultur, für eine »Wiedergutmachung« der Verbrechen am jüdischen Volk und die Aussöhnung mit Israel.
Heuss forderte für die Deutschen (und selbstkritisch auch für sich) einen »schweren Weg der Selbstreinigung«, weil ihm das wahrhaftige Eingedenken der Vergangenheit die Grundvoraussetzung für die Gewinnung einer glaubwürdigen demokratischen Zukunft war.
Karl-Josef Kuschel, in Oberhausen/Rheinland geboren, ist emeritierter Professor an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Tübingen, wo er Theologie der Kultur und des interreligiösen Dialogs lehrte. Er hat zahlreiche Publikationen verfasst, zuletzt 2011 »Gottesgedichte. Ein Lesebuch zur deutschen Lyrik nach 1945« (herausgegeben zusammen mit Helmut Zwanger) und 2013 »Theodor Heuss, die Schoah, das Judentum, Israel. - Ein Versuch Mit drei Schlüsselreden von Theodor Heuss«.
Moderation: Dr. Theodor Pelster (Krefeld)
Kostenbeitrag: 5 Euro
In Kooperation mit der Volkshochschule Krefeld und dem FDP Kreisverband Krefeld