Bildvortrag von Prof. Dr. Christoph U. Schminck-Gustavus (Bremen)
12. Mai 2011
VHS-Haus - 19.30 Uhr
Lutherplatz 32, Krefeld
Über Kriegsschicksale in Griechenland ist in Deutschland nur wenig bekannt. Schon gar nicht über das Schicksal griechischer Juden. Und doch ist dies ein dramatisches und tragisches Kapitel der deutsch-griechischen Beziehungen in der Zeit des Nationalsozialismus.
Ende der 1980-er Jahre machte sich der Bremer Rechtshistoriker Christoph U. Schminck-Gustavus (Foto oben) auf den Weg in abgelegene Bergdörfer des Pindos-Gebirges im Epirus, um alte Leute nach ihren Erinnerungen zu befragen. Was er von Krieg, Besatzung und Widerstand hörte, zeichnete er auf und fügte es zu einem düsteren Bild zusammen. Es spitzt sich zu in der Beschreibung der Deportation der griechischen Juden in die Gaskammern von Auschwitz.
Die Berichte der Zeugen werden ergänzt mit historischen Quellen und Bilddokumenten. Im Staatsarchiv Bremen sichtete der Autor umfangreiche Aktenbestände zu den Ermittlungen gegen die Täter. Darunter befand sich ein Bremer Gestapo-Beamter. Er wurde, wie so viele andere am Mordprogramm Beteiligte, im Jahr 1970 "außer Verfolgung gesetzt" - von Juristen, die ihre eigene Vergangenheit als Handlanger des Terrors verdrängt hatten.
Eintritt: 4,- EUR
In Kooperation mit der Deutsch-Griechischen Gesellschaft Krefeld e.V. und der VHS Krefeld