Teil II: Auseinandersetzung mit „den Juden“
Lehrhausveranstaltungsreihe mit PD Dr. A. Bedenbender (Dortmund)
01., 10. und 29. April 2019
Haus der Referate - 16.00 bis 18.00 Uhr
Seyffardtstraße 76, Krefeld
Auf den ersten Blick ist das Johannes-Evangelium ein höchst seltsamer Text. Wir hören hier vieles, was sich in keinem anderen Evangelium findet; und Jesus erscheint ungleich fremder als seine drei synoptischen Namensvetter. Gleichzeitig gibt es aber eine Reihe von Stellen, an denen sich „Johannes“ und die drei synoptischen Evangelien auf bemerkenswerte Weise berühren. Eine weitere Eigenart des Textes liegt in einer besonderen Spannung. Auf der einen Seite ist das Joh-Ev von Auseinandersetzungen zwischen Jesus und „den Juden“ durchzogen. Ihren Höhepunkt erreicht die Polemik in Joh 8,44; hier bezeichnet der johanneische Jesus „die Juden“ als „Kinder des Teufels“. Auf der anderen Seite aber ist nicht zu übersehen, dass das Joh-Ev ein höchst jüdischer Text ist: mit einer Fülle von Bezügen auf die jüdischen Feste und mit einem Jesus, der weiß: „Das Heil kommt von den Juden“ (Joh 4,22).
An den drei Nachmittagen geht es um Texte, die die Auseinandersetzung mit „den Juden“ zum Thema haben.
1. Wer sind „die Juden“ des Joh-Ev, und wie erklärt sich die Schärfe im Ton? (Joh 8 i.A.)
2. Der Konflikt um den Sabbat (Joh 5 i.A.)
3. Ein nachträglicher Versuch, der Polemik zu entrinnen: Jesus und die Ehebrecherin (Joh 8,1–11)
Unter Federführung und in Kooperation mit dem Schulreferat des evangelischen Kirchenkreises Krefeld-Viersen